Entdeckungsreise Altstadt

Geführte Touren

Die Touren führen über die vier Gründungsinseln von Hamburg, durch drei Kraftorte, die einmal zentrale Bedeutung für die Lebensgemeinschaft im Kosmos der mittelalterlichen Stadt hatten: Auf dem Hopfenmarkt, am alten Alsterhafen und auf dem Kirchhof St. Katharinen zogen Leben und Treiben die Bewohner und Besucher zusammen. Weiter geht es über 21 Stationen, an denen wir den Faden der Geschichte weiterspinnen, doch zur gleichen Zeit sprechen wir über Brüche, Potentiale und Orte des Aufbruchs in der Altstadt. Was passiert aktuell im Zentrum unserer Stadt, wie beeinflusst die mächtige Verkehrsschneise der Willy-Brandt-Straße den einst belebten Stadtraum, warum gibt es so viele Baustellen und wer entscheidet darüber, wie hier die Stadt von morgen aussehen wird? Gemeinsam bewegen wir uns durch vergessene Straßenräume und wagen das Gedankenexperiment „Altstadt_neudenken“ für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Diese Touren sind keine Geschichtslektion, sondern eine Einladung: Denkt und gestaltet Eure Stadt mit!

Pavillon am Hopfenmarkt

Zu Füßen des Mahnmals St. Nikolai wurde einer der ältesten Wochenmärkte in Hamburg betrieben, doch heute ist der Hopfenmarkt verwaist. Die co-kreative Gemeinschaft LU‘UM entwickelt hier einen temporären Bau, der die Kultur des Marktes und des Austauschs wieder aufgreift. Als Zwischenstopp auf dem Weg durch die Stadt der Gegenwart lädt dieser Ort ein, den Blick in eine mögliche urbane Zukunft zu werfen: Auf einer offenen Bühne die Freiraum für Musiker bietet, durch Workshops für handwerkliche Techniken wie Siebdruck, mit einem Angebot an regionalem Obst und Gemüse werden Gedanken über eine zukunftsfähige Stadt greifbar. Darüber hinaus wird die Hopfenmarkthalle zum Ausgangspunkt für geführte Touren, die das historische Zentrum von Hamburg nach zukünftigen Potentialen erkunden.

Gleichzeitig wird eine Verbindung zwischen dem zentralen Ort am Hopfenmarkt und einer weiteren temporären Veranstaltungsstätte am Kraftwerk Bille gezogen, die sich bei einem Blick auf die Karte schon entlang des Wasserweges erkennen lässt. Das Programm an beiden Orten macht den Gegensatz zwischen der (verlassenen) Innenstadt und der (belebten) Peripherie zum Thema.

Akteure: LU’UM co-Creative House

Webpage: www.luum.xyz

Open Stage am Hopfenmarkt

Partnerschaft mit LU’UM co-Creative House

Die Hopfenmarkthalle wird von einer co-kreativen Gemeinschaft umgesetzt, in der Architekten, Soziologen, Künstler und Handwerker zusammen kommen und Interventionen im städtischen Raum auf die Beine stellen. Für das Projekt „Altstadt_neudenken“ arbeitet LU’UM mit dem Stadtplanungsbüro überNormalNullund und lokalen Akteuren in der Altstadt von Hamburg zusammen. Die Arbeitsweise ist dialektisch: während ein Team sich um die Konstruktion der temporären Halle kümmert, arbeitet ein zweites Team am künstlerisch-kulturellen Programm für die Intervention.

Wesentlich ist bei dem Projekt, Besuchern eine Plattform im Stadtzentrum zu bieten, die zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart und mit den vorhandenen Potentialen für eine zukünftige Stadtentwicklung anregt. In diesem Sinne reicht die Idee hinter dem Projekt weit über den Hopfenmarkt hinaus. LU’UM betrachtet sich als kollektive Schnittstelle, die zwischen der Stadt und ihren Nutzern vermittelt. Temporäre Architektur und künstlerisch-kulturelle Bespielung werden dabei als Mittel eingesetzt, um soziale Dynamiken der Auseinandersetzung und des Lernens zu schaffen.

Instagram: @luum.xyz

Facebook: @luum.xyz

Twitter: @luum_xyz

Webpage: www.luum.xyz



Basement Poem

Licht – Katrin Bethge

In den Kellergewölben unter dem Mahnmal St. Nikolai werden die Spuren architektonischer Transformation, Umbauten und Ablagerungen ferner Zeiten physisch erlebbar und durch die Licht- und Klanginstallation „Basement Poem“ in ihrer düsteren Atmosphäre zum Schwingen gebracht. Salz tritt aus den Steinen, die Wände scheinen zu schwitzen, die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch. Zwischen diesen Wänden eröffnen Projektion und Sound einen poetischen Raum hinter dem Sichtbaren, und regen den Ort an, uns seine eigene Geschichte zu erzählen.

Die analogen Projektionen der Lichtkünstlerin Katrin Bethge tasten über die feuchten Wände und färben die vorhandenen Texturen und Strukturen mit Licht unterschiedlicher Wellenlängen. Details werden hervorgehoben, anderes verschwindet im Dunkeln. Einzelne, im Raum schwebende Objekte reflektieren oder brechen den Lichtstrahl und erzeugen eine diffuse Bewegung, die sich mit dem pulsierenden Klang der Installation verwebt. Die Gewölbe werden zum Schauplatz ihres eigenen Narrativs.

Klang – John Eckhardt

Die Akustik resonanter Räume weist ausgeprägte Raummoden auf – charakteristische Eigenformen der Luft, die deutlich wahrnehmbar zeigen, wo im Raum sich Schwingungsknoten und -bäuche bei bestimmten Eigenfrequenzen ausbilden. Diese akustische Signatur der Räume des Gewölbekellers von St. Nikolai ist Ausgangspunkt für die Klanginstallation des Musikers und Bassisten John Eckhardt.

Diese „akustischen Meridiane“ wurden zunächst auf einen E-Bass übertragen, dessen Saiten genau auf diese Raumresonanzen gestimmt wurden. In jeder Gewölbekammer, in der ein Lautsprecher steht, erarbeitete John Eckhardt mit diesem Meta-Instrument live und ausschließlich mit den zum jeweiligen Areal gehörenden Eigenfrequenzen die zu hörende Komposition, in der Instrument und Raum untrennbar miteinander verschmelzen. Was zu hören ist, ist zum einen ein akustischer Fingerabdruck des Raumes, zum anderen eine musikalische Reaktion auf die Resonanzen während der Arbeit an diesem Ort. Je nach Standort werden immer neue Konstellationen dieser drei Raumcharaktere erfahrbar.

Künstler: John Eckhardt und Katrin Bethge

Skulptur Klimaprobe

Das Künstlerduo Werner Jarmatz und Karl-Heinz Maukel bringt mit dem Kunstwerk „Klimaprobe“ eine lebendige Skulptur in den Stadtraum, die mit einem technisch emittierenden und visuellen Elementen Abbilder der klimatischen Situation vor Ort erzeugt: Eine Lichtsäule, Projektionen und gewebte Drahtwolken ergeben eine mehrteiliges Kunstwerk. Die Säule empfängt Daten aus einem Sensoren-Netzwerk und überträgt diese Daten mittels Projektion auf luftige Fragmente aus Draht. Aus einem Wirbel bunter Lichter auf der Säule, schön anzusehen und hypnotisierend, entsteht ein farbiges, veränderliches Abbild aktueller Umweltdaten wie CO2 Menge, Feinstaub und Lärm. Den Verlauf der Messungen kann jeder auf seinem Smartphone verfolgen, denn die Daten werden immer auf der Website des Projektes abgebildet.

Klimaprobe erleuchtet historischen Stadthafen

Künstler: 

Karl-Heinz Maukel, Werner Jarmatz   

https://kallemaukel.jimdo.com/



Drache erweckt Altstadt

In der Hamburger Altstadt schlafen Energien, die wieder geweckt werden müssen. Unter dem symbolischen Titel „Drache erweckt Hamburgs Altstadt!“ gibt es temporäre Aktionen, Visualisierungen und Modellprojekte, die anschaulich machen, wie wir gemeinsam die Hamburger Altstadt und City menschenfreundlicher und lebenswerter machen können. Ein Drache aus den Händen der weltbekannten Luftballonkünstlerin Sina Greinert wird unsere Kraftorte und Kunstwerke auf dem Weg durch die Altstadt aufsuchen und dort schlafende Energien wecken. Mit Ökoballons aus Kautschuk knotet die Ballonkünstlerin aus Hamburg spektakuläre Skulpturen, die schon in vielen Städten politische Aktionen und Feste im öffentlichen Raum begleitet haben. 

Künstlerin: Sina Greinert

http://sinagreinert.com/index.html
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Bridge Gigs for Peace – Aktion für Frieden, Vielfalt und  gute Musik

Auf drei ausgewählten Brücken in der Speicherstadt finden zeitgleich Minikonzerte von Hamburger Nachwuchs-Singer-Songwritern statt. Insgesamt spielen neun Musiker je 20 Minuten ihre eigenen Songs und setzen dabei ein Zeichen für Frieden, Vielfalt, Toleranz und Zusammenhalt. Publikum sind Hamburger und Touristen. Und je zwei Brückenpaten, die die Musiker vor Ort unterstützen. In den Pausen haben die Zuhörer die Möglichkeit, die Brücke zu wechseln – und so verschiedene Musiker zu erleben sowie unterschiedliche Perspektiven in der Speicherstadt kennen zu lernen.

Konzertort Jungfernbrücke

Idee und Umsetzung: Anne-Katrin Gülck
22. Juni 2019, 16 bis 18:00 Uhr

https://www.facebook.com/BridgeGigsforPeace/

Veranstaltungsorte und Line-Up