Nachhaltigkeitskultur – Ein Besuch beim Rat für nachhaltige Entwicklung in Berlin: Was können wir daraus mitnehmen?

Rolf Kellner und Tu Phung Ngo beim Rat für nachhaltige Entwicklung

Am 17. und 18.02.2020 fand in Berlin erstmals ein Netzwerktreffen der Gewinner des Fonds Nachhaltigkeitskultur im Haus des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) statt. Das Ziel war klar: In den Austausch gehen und voneinander lernen. Im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie[1] stellte das Bundeskanzleramt seit 2017 Fördermittel in Höhe von 7,5 Millionen Euro für gemeinnützige Projekte bereit, die sich an den Zielen der Sustainable Development Goals[2] (SDGs) der Vereinten Nationen orientieren. In einem bundesweiten Wettbewerb wählte der Rat für Nachhaltige Entwicklung Projekte aus, die jeweils mit einer Summe von 50.000 Euro aus dem Fonds Nachhaltigkeitskultur gefördert wurden, um kreative und experimentelle Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung zu erproben. Einer der glücklichen Gewinner dieses Wettbewerbs war die Patriotische Gesellschaft von 1765 mit dem Projekt „Der Drache erweckt die hamburgische Altstadt“, angelehnt an das Drachensymbol für Lebendigkeit und Mut. Ideengeber und Projektleiter*Innen waren Rolf Kellner vom Stadtplanungsbüro üNN (überNormalNull GmbH) und Tu Phung Ngo von Phoenix Feng Shui, als Mitglieder der Patriotischen Gesellschaft. Unser Projekt befasste sich mit vier Sustainable Development Goals: Nachhaltige Städte und Gemeinden; nachhaltiger Konsum und Produktion; Gesundheit und Wohlergehen; Partnerschaften zur Erreichung der Ziele.

Seit Dezember 2019 ist das Projekt offiziell beendet und wir blicken stolz auf das zurück, was wir mit der Projektförderung des RNE erreicht haben. Unser wesentliches Ziel war es, die Altstadt von Hamburg lebendiger zu machen und mutige Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu geben. Dazu gehörte das Anschieben von nachhaltigen Mobilitätskonzepten im „fußgängerfreundlichen Rathausquartier“. Zur Entdeckung der Altstadt wurden Bewohner und Besucher von Hamburg außerdem mit geführten Touren eingeladen, auf denen sie alte und neue Kraftorte im Herzen der Stadt kennen lernen konnten und auf die Herausforderungen und Potentiale für die Zukunft dieser Orte aufmerksam gemacht wurden. Der Drache markierte dabei als Symboltier aus bunten Ballons wichtige Wege und Orte und schuf Aufmerksamkeit für unser Anliegen. Zwei nennenswerte Kraftorte sind der traditionsreiche Hopfenmarkt am St. Nikolai Mahnmal und das Nikolaifleet mit dem historischen Alsterhafen. Auf dem Hopfenmarkt machten wir mit einem temporären Pavillon auf die Vergangenheit des Ortes als lebendiger Marktplatz aufmerksam und diskutierten Ideen für eine neue Belebung des heute wenig genutzten Platzes. Zeitgleich regte eine Klimaskulptur über den Wassern des Nikolaifleets auf performative und künstlerische Weise dazu an, über das Thema des Klimawandels nachzudenken und dies in unmittelbarer Nähe der stark befahrenen Verkehrsschneise der Willy-Brandt-Straße zu tun. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt unseres vielfältigen Programms. Mehr Informationen zu allen Installationen und Teilprojekten finden Sie hier.

Im Rahmen des Netzwerktreffens in Berlin mit anderen Projektleiter*Innen konnten Rolf Kellner und ich weitere, ähnlich spannende Projekte kennenlernen, die alle eines gemeinsam haben: Von der Idee bis zur Umsetzung der Projekte gab es nicht nur Zustimmung und Unterstützung, sondern auch Widerstände und Rückschläge. Da hieß es für alle Beteiligten, nicht aufzugeben und mit viel Ausdauer und Kraft trotzdem voran zu kommen. Im Netzwerktreffen wurde sehr deutlich, dass Akteure aus gemeinnützigen Organisationen nur dann ans Ziel kommen, wenn sie von ihren Anliegen überzeugt sind. Eine weitere wichtige Erkenntnis aus dem Treffen in Berlin war, dass ein gutes Miteinander entscheidend für den Erfolg solcher Projekte ist. Gerade beim Einwirken auf unsere städtischen Lebensräume brauchen wir eine starke Gemeinschaft, die aufeinander achtet. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat in dieser Hinsicht eine Vorbildfunktion eingenommen, indem er seine Tore geöffnet und mit uns auf Augenhöhe diskutiert hat, wie wir als Gemeinschaft noch stärker agieren können. Mehr über die gelungene Netzwerkveranstaltung gibt es  hier zu lesen.

Neben den inhaltlichen und sozialen Elementen hängt der Erfolg von Projekten für eine nachhaltige Entwicklung jedoch, auch im kulturellen und kreativen Bereich, von einer gelungenen Projektorganisation und einem durchdachten Projektcontrolling ab. Viele Projekte hatten in diesem Feld erhebliche Probleme und konnten deshalb nicht alle verfügbaren Fördermittel abrufen. Unser Projekt war mit einer klaren Rollenteilung zwischen Kuratierung und Organisation in der Projektleitung, einem guten Controlling und in der engen Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Patriotischen Gesellschaft von 1765 vergleichsweise gut aufgestellt. Dennoch, für künftige zivilgesellschaftliche Projekte bleibt dies ein sehr wesentlicher Punkt, der besonders zu beachten ist, um professionell und mit möglichst wenig Ressourcenverschleiß die gesteckten Ziele zu erreichen.

Wie kann es nun in Zukunft mit der nachhaltigen Stadtentwicklung in der Hamburger Altstadt weitergehen?

Unser Projekt „Der Drache erweckt die Hamburgische Altstadt“ war ein erster Impuls. Eine lebendige, menschlich orientierte, gesunde Stadt mit achtsamen Akteuren sollte der Maßstab sein, um die Hamburger Altstadt mit Blick auf die SDG‘s weiter zu entwickeln. Die Akteure in der Altstadt sollten daher die SDG’s klar in den Fokus ihrer Projekte nehmen. Die Patriotische Gesellschaft von 1765 kann mit ihrer bürgerschaftlichen Tradition an einem zukunftsfähigen Modell der Altstadt und einer Kultur der Nachhaltigkeit mitwirken und ganz nach dem Prinzip „think global, act local“ somit ihren Beitrag zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und zur Agenda 2030 leisten.

Autorin: Tu Phung Ngo, Mitglied im AK Stadtentwicklung der Patriotischen Gesellschaft von 1765 und Co-Projektleiterin


[1] Seit 2002 hat die deutsche Bundesregierung die sogenannte „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ basierend auf der „Agenda 21“ beschlossen und im Jahr 2015 diese Strategie mit den 17 SDG’s erweitert. Im Jahr 2020 wird eine Aktualisierung der Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, u.a. auf Regionalkonferenzen. Mehr Informationen dazu: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/eine-strategie-begleitet-uns/die-deutsche-nachhaltigkeitsstrategie

[2]Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2015 in Paris die sogenannte „Agenda 2030“ (eine Fortsetzung der Agenda 21) verfasst und sich dieser verschrieben. Die Agenda umfasst 17 Nachhaltigkeitsziele, die eine ökonomische, soziale und ökologische Ebene aufweist. Bis zum Jahr 2030 sollen die Ziele erreicht werden. Mehr Informationen dazu: https://sustainabledevelopment.un.org/ oder https://17ziele.de/

Von Kraftorten zu neuen Kräften für die Hamburger Altstadt

Fazit zum vom Rat für nachhaltige Entwicklung geförderten Projekt „Drache erweckt die hamburgische Altstadt“

Wie beginnt man einen Dialog über die Zukunft einer Innenstadt, in der von der Nutzung der Wege bis zum Gebrauch der Stadträume alles festgelegt scheint? Schwierig, wenn man teilweise im Lärm des Verkehrs sein eigenes Wort nicht versteht und die Menschen, getrieben von einer Agenda aus Konsum und Arbeit, an der Frage vorbei hasten, ob das alles wirklich glücklich macht.
Im Sommer 2019 wagte eine bunt gemischte Truppe aus Studierenden, Stadtplanern, Kirchenvertretern und Kulturschaffenden, unter der Projektleitung von Rolf Kellner und Tu Phung Ngo und der Trägerschaft der Patriotischen Gesellschaft von 1765 den Aufbruch und nahmen Bewohner und Besucher der Stadt mit auf eine Reise: Über die vier Gründungsinseln der Stadt erschlossen sie einen Pfad durch den Stadtraum, entlang dessen sie mit dem Hopfenmarkt, dem alten Alsterhafen und der Hauptkirche St. Katharinen drei historische Kraftorte aufsuchten. An diesen Orten kann man noch spüren, dass die Altstadt einmal auf ganz andere Weise lebendig war. Mit regem Handel, wo heute nur ein stilles Fleet ist und einer geschäftigen Gemeinde, wo heute um die Kirchen herum der Autoverkehr fließt. Märkte und belebte Plätze ergaben sich aus dem Leben heraus. Was bedeutet das aber für die Zukunft der Altstadt und der umliegenden Quartiere? Vor allem, dass Stadträume niemals festgeschrieben sind, sondern sich mit den Interessen und Aktivitäten der Menschen verändern. Fazit zum vom Rat für nachhaltige Entwicklung geförderten Projekt „Drache erweckt die hamburgische Altstadt“

Über das Finden und Öffnen von Möglichkeitsräumen

Das Mahnmal St. Nikolai

Den Pfad und die Orte der Vergangenheit konnten das Projektteam mit geführten Touren durch diesen Teil der Stadt sichtbar machen, mit den Wegen und Möglichkeiten für die Zukunft ist es nicht ganz so leicht. Am Hopfenmarkt setzten sie einen Keim für den Traum von einem lebendigen Platz mitten in der Stadt aus. Er liegt zu Füßen des Mahnmals St. Nikolai und war einer der ältesten Wochenmärkte der Stadt Hamburg, doch heute ist der Platz verwaist. Zudem wird rundherum gebaut, was das Zeug hält, nebenan fließt der Verkehr auf sechs Spuren vorbei. Genau in diesem tristen Kontext baute die co-kreative Gemeinschaft LU’UM einen temporären Pavillon auf und der wurde zum Basislager für alle Touren und zum Kontrapunkt der Unwirtlichkeit. In einer warmen Julinacht ergab sich dann ein magischer Moment: Der kleine Holzbau wurde zur Bühne für eine Open Stage Night, auf der Bands und Musiker aus dem nahe gelegenen Klub K spielten, während der Verkehrslärm langsam zum Erliegen kam.

Bühnenauftritt im temporären Pavillon auf dem Hopfenmarkt
Der Hopfenmarkt lebt durch Musik

„Die vier Gründungsinseln von Hamburg waren unser Projektraum. Hier findet der größte Transformationsprozess seit dem Großen Brand von 1842 statt. Gleichzeitig haben sich die Hamburger Altstadt und ihre Bewohner voneinander entkoppelt. Mit unseren geführten Touren, Aktionen und Kunstprojekten haben wir alte und neue Kraftorte markiert, die Altstadt mit den Sinnen spürbar gemacht und zivilgesellschaftliche Bausteine für eine nachhaltige Stadtentwicklung erprobt. Dies bietet Ansätze, auch andere Orte der Stadt neu zu denken.“

Rolf Kellner 2020

Die Reise zur nachhaltigen Quartiersentwicklung

Dieses „in die Welt setzen“ von Möglichkeitsräumen stellte sich beim Abschlussworkshop im Winter, in den Räumen der Hauptkirche St. Katharinen, als eines der wichtigsten Elemente des Projektes „Drache erweckt die hamburgische Altstadt“ heraus. Das Problem ist, dass man magische Momente nicht planen kann, der Vorteil ist, dass sie authentisch sind. Nachhaltig im Sinne dessen, was Künstler, Kulturschaffende und Kreative aus Orten machen, wenn sie ihnen offenstehen. Viele Formate, von der Open Stage Night bis zur Stadt-Werkstatt im Erdgeschoss eines Parkhauses, sind erst unterwegs, durch den Input unterschiedlicher Personen und Initiativen zu Stande gekommen. Nun ist dieses „Öffnen“ von Stadträumen aber mitnichten ein einfaches Unterfangen gewesen.

Insbesondere beim Einholen von Genehmigungen für künstlerische Aktionen im öffentlichen Raum oder temporäre Bauten stößt man unweigerlich auf die Tatsache, dass gerade das Zentrum einer Stadt besonders streng zoniert und reglementiert ist. Einen luftleeren Raum für Träume, die nicht gut begründet sind, wird man hier nicht finden, denn es spielen eben die Interessen und Aktivitäten aller Akteure vor Ort eine gleichberechtigte Rolle. Im Fall der Hamburger Altstadt sind das besonders viele und starke Player, von den Einzelhändlern über die Gastronomen bis hin zu zivilgesellschaftlichen Initiativen oder den Eigentümern der Grundstücke im Business Improvement District (BID). Schnell gerät man vom Anliegen der kreativ-kulturellen Quartiersentwicklung zwischen die Fronten eines stadtpolitischen Diskurses, wie den Beteiligten im Projekt der temporären Autofreiheit im Rathausquartier bewusst wurde.

Während der temporären Autofreiheit im Rathausquartier:
Bestühlung und Grün auf den Straßen

Der Serendipity Faktor

Wie kann es gelingen, sich zwischen den unterschiedlichen Standpunkten auf der Reise in eine nachhaltige Quartiersentwicklung nicht aufzureiben? Das ist eine der wertvollsten Erfahrungen, die alle Beteiligten aus ihrem Projekt mitnehmen durften: Indem man immer wieder das Gespräch in den Mittelpunkt stellt und sich von der Seele und Tatkraft, also dem „Spirit“ des gemeinsamen Anliegens ein Stück weit tragen lässt. Und welche Rolle hat der Drache in dem ganzen Abenteuer gespielt?

Der Altstadtdrache spaziert am St. Nikolai Mahnmal

Was keiner von am Anfang geahnt hätte war, dass der stärkste Rückenwind von eben diesem Symboltier kommen würde. Im asiatischen Kulturraum gilt der Drache als Symbol für Neugierde und Lebendigkeit. Gleichzeitig finden sich Drachen und Seeschlangen in der Hamburger Altstadt an vielen Gebäuden als Sinnbild der Seefahrt. Als spielerisches Element nahmen die Teammitglieder also einen fliegenden Drachen der Luftballonkünstlerin Sina Greinert mit auf ihre Touren. Das farbenfrohe Fabelwesen sollte eigentlich nur helfen, auf schlafende Potentiale in der Altstadt hinzuweisen. Doch das Symboltier begann, eine ungeahnte Wirkung zu entfalten: Bei Begegnungen auf den Straßen der Altstadt zog der fröhliche Drache aus bunten Luftballons sofort die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich, wurde zum Türöffner für Gespräche und Erklärungen zum Projekt. Erst auf der Reise und nur durch das praktische Tun konnte sich das einstellen, was man auf Englisch „Serendipity“ nennt – ein Zufallsfund und Glücksfall.

„Die Symbolsprache kann als Inkubator für Inspiration, Erinnerung sowie Andersdenken wirken. Was sie aber vor allem ausmacht, ist, den individuellen Charakter einer Stadt zu markieren. In der modernen Stadtentwicklung findet diese Sprache kaum noch Anwendung. Mit dem Drachen als Symboltier wollen wir ein Zeichen setzen, dass Stadtentwicklung mehr als technisches und ökonomisches Planen ist.“

Tu Phung Ngo 2020

Auf in die Zukunft

Und so begann der Dialog über die Zukunft einer Innenstadt, in der alles festgelegt zu sein schien. Dieser Dialog ist erst am Anfang. Nach dem Testflug des Projektpartners Altstadt für Alle und der Patriotischen Gesellschaft mit einer temporären Autofreiheit, denkt die Stadt über ein Pilot Projekt dazu im Rathausquartier nach. Im Parkhaus Neue Gröninger Straße ist ein Ort des Sprechens und Denkens für Akteure aus dem Quartier entstanden. Die Macher des lokalen Klub K bringen mehr Musik auf die Straßen der Hamburger Altstadt und die Hauptkirche St. Katharinen setzt mit mutigen Veranstaltungsformaten Zeichen im Quartiersraum. Der Drang und die Kreativität zu weiteren „Taten für Morgen“ sind entfacht.

Interviewszene im Parkhaus Neue Gröninger Straße: Tu Phung Ngo und Marcelo Javier

Autorin: Julia Barthel

Reallabor Altstadt! Das Experiment als Inkubator für Stadtentwicklung

Im Sommer 2019 wurden die Straßen und Plätze der Hamburger Innenstadt mächtig aufgewirbelt, als dort Orte des Sprechens und Denkens entstanden, die alle durch eine gemeinsame Frage verbunden waren: Wie wollen wir in Zukunft in der Stadt leben? Projekte wie „Altstadt neu denken“ mit Kunstinstallationen und Stadtexpeditionen im öffentlichen Raum und die Fußgängerzone auf Zeit im Rathausquartier „Stadtraum für Menschen“ schufen Anlässe, einen urbanen Raum neu zu diskutieren, der bislang von festen Gewohnheiten und Spielregeln geprägt war. Unter dem Dach der Initiative „Altstadt für Alle!“  und dem Projektträger Patriotische Gesellschaft von 1765, teils finanziert vom Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, konnten über mehrere Monate immer neue Diskussionsräume eröffnet und offengehalten werden.   

Bild für Bild, auf Facebook, Instagram und Webseiten teilten die Macher der Projekte ihre Eindrücke und die trugen die Handschrift der Improvisation, des Experimentes, der berühmten „Work in Progress“. Für Perfektionisten, die sich von solchen Aktionsräumen das fertige Bild einer lebenswerten, nachhaltigen, sozialen Stadt versprechen nicht leicht zu verdauen. Aber ist perfektionistische Planung der Weg zur nachhaltigen Stadtentwicklung? 

Bei der Workshop Reihe „Alle machen Stadt!“ am 25. Oktober 2019 nahm Florian Marten, einer der Initiatoren, diese Frage ins Visier. Ein reales Stadtlabor dient seiner Ansicht nach gerade dem Zweck, für alle beteiligten Akteure aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Immobilienwirtschaft neue Handlungsräume zu eröffnen. Wo neue Ideen ausprobiert und gewohnte Verhältnisse in Frage gestellt werden, entsteht die Möglichkeit für Neues und es gibt die Möglichkeit zu scheitern. Gerade diese letzte Möglichkeit ist spielentscheidend, um herauszufinden wie nachhaltige Stadtentwicklung funktionieren kann.    

Ein gutes Beispiel für den Mut, einfach loszulegen und auf dem Weg wertvolle Erfahrungen zu sammeln, war die Fußgängerzone auf Zeit im Rathausquartier. Von Anfang an stellte das Projekt die Organisatoren vor unerwartete Hürden wie den Umstand, dass die Polizei einen Beschilderungsplan einforderte. Juristische Probleme erfordern manchmal kreative Lösungen und so entstanden über Nacht Schilder aus Kaffeesäcken, die im Stil aber nicht im Regulierungssinn von Verkehrsschildern Vorschläge zur Nutzung der autofreien Straßen zeigten. Auch Parkplätze, die in der Aktionszeit nicht genutzt werden konnten und mit Sondernutzungsgebühren freigekauft werden mussten bereiteten allen Beteiligten Kopfzerbrechen.  

Als Erfahrungswert bleibt, dass die Macher sich in Zukunft für mutige Modellprojekte wie dieses von der Stadt flexiblere Rahmenbedingungen wünschen. Nebenbei ist aus dem Experiment aber auch etwas entstanden, das eben nicht planbar ist: in der autofreien Zone auf Zeit kamen Quartiersbewohner, Gastronomen, Grundstückseigentümer und die Projektmacher ins Gespräch über die Zukunft ihres Quartiers. Auch wurde der Wegcharakter jener Strecke sichtbar und erlebbar, die als “Katharinenweg” vom Rathausmarkt über die Kleine Johannisstraße und die Zollenbrücke zur Hauptkirche St. Katharinen führt. Von der IG Katharinen als erster gedanklicher und stadträumlicher Pfad für die Aktivierung der Altstadt erfunden, bildete dieser Weg den Ursprung der Initiative “Altstadt für Alle!”.  

Eindruck von der autofreien Zone im Rathausquartier

Eine Straßenquerung weiter, in der „Werkstatt Gröninger Hof“ fanden die Workshop Teilnehmer einen ganz konkreten Ort der Quartiersentwicklung und die Gelegenheit, dort über die Zukunft des alten Parkhauses zu diskutieren das bald in ein Wohnhaus umgewandelt werden soll. Im Geist der Improvisation wurde das Erdgeschoss im Frühjahr 2019 von „Altstadt neu denken“ aktiviert. Studierende der nahe gelegenen Hafen City Universität nutzten die Garage für Präsentationen oder Gruppenarbeiten. Gleichzeitig entstand eine Werkstatt im buchstäblichen Sinne, weil dort vom LU’UM Kollektiv Straßenmöbel gebaut wurden, die später im Rathausquartier für eine gemütliche Nutzung der autofreien Straßen bereitstanden. Auch “wohnte” hier der Altstadtdrache, ein fröhlicher, großer Luftballondrache, der als Symbol zur Belebung von Orten im Sommer durch die Straßen der Altstadt flog. Sein Präsenz brachte dem Parkhaus auch den Beinamen “Drachengarage” ein. 

Mit Sofa und Sitzmöbeln, Kunstwerken und einer beleuchteten Bar wurden die Atmosphäre und der Anlass geschaffen, Ideen für eine zukünftige Nutzung des Hauses auszutauschen. Ein Brainstorming mit Vorständen und Initiatoren der Genossenschaft Gröninger Hof brachte viele Einfälle mit sich: von der Laborküche im Erdgeschoss über nicht-programmierte Freiräume für Quartiersbewohner bis zu einem Barfußpark auf dem Dach und Kletterwänden am Haus. Solche Entwürfe für die Zukunft vor Ort zu diskutieren hat den Vorteil, dass man sich von Standards wie „grüne Energie“ oder „Mobilitätshubs“ lösen und mit der Frage befassen kann „Wie wollen wir in Zukunft in diesem Quartier und in diesem Haus leben?“. Die Workshop Reihe „Alle machen Stadt!“ hat insofern einmal mehr gezeigt, dass sich gerade im Provisorium über die Zukunft der Stadt nachdenken und sprechen lässt. Nun gilt es, aus den Laborergebnissen eine nachhaltige Strategie für die zukünftige Quartiersentwicklung zu entwickeln. 

Eindruck von der Drachengarage
Brainstorming für die Entwicklung des Parkhauses

Autorin: Julia Barthel  

Pressebesuch im Reallabor “Altstadt Neudenken”

Redakteur Urs Spindler vom internationalen Hamburger-Magazin “gentle rain” besuchte Rolf Kellner und Tu Phung Ngo vom Projekt “Der Drache erweckt die Hamburger Altstadt” und setzte dabei einen ganz besonderes Augenmerk auf die Verkehrswende. Wer in der Altstadt unterwegs ist, findet überall Herausforderungen, Plätze und Wege unter rein autogerechten Bedingungen zu beleben. In seinem Essay Bahn frei über Visionen zur Verkehrswende thematisiert Spindler auch unser Aktionsprogramm Altstadt Neudenken und resümiert, er habe ein Projekt gefunden, das Lust und Hoffnung auf neue Wege mache. Danke “gentle rain” für dies Kompliment!

Aus rechtlichen Gründen können wir natürlich keine Seiten vom Magazin ins Netz reinstellen. Wer sich aber gerne in Ruhe den Essay lesen möchte, nebst spannenden und optisch gut aufgemachten weiteren Artikeln, kann direkt das Magazin auf deren Webseite erwerben: https://gentlerainmag.com/

Wir sind übrigens auf Seite 28 in der aktuellen Ausgabe 4 von 2019!

Wie klingt ein Drache im Parkhaus?

Die Frage klingt zunächst etwas eigenartig und die schnelle Antwort der meisten Erwachsenen darauf wäre, dass sie uns auf einen abwegigen Märchentrip führt.

Stichwort Märchen.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als Kind „Die unendliche Geschichte“ von einem meiner Lieblingsautoren Michael Ende mit dem Drachen Fuchur gelesen habe. Der Drache Fuchur, mit seinen schönen, vertrauensvollen Augen und dem weichen weißen Fell, der um die Welt fliegen konnte. So fasziniert war ich von diesem Drachen und fest davon überzeugt, dass auch ich irgendwann meinem Fabelwesen Fuchur begegnen würde. Wer möchte nicht einen Begleiter, der dich überall hinfliegen lässt? Einen Glücksbringer, der dir nur Gutes bringt und einen Unterstützer, der dir Mut auf deinem Weg zur Verwirklichung deiner Träume gibt?

Wenn ich mich heute, als Erwachsene, mit den Drachen Fuchur unterhalten könnte, dann würde er mir sagen, dass wir unsere Herzensprojekte nicht einfach aufgeben sollten und mehr Mut brauchen, Dinge anders zu sehen und aus dieser Sichtweise heraus die Welt zu verändern. Ein solches Herzensprojekt ist die Hamburger Altstadt zu beleben.

Zurück zum Parkhaus.

Die Verwandlung eines tristen Parkhauses in einen lebendigen Wohn- und Gewerberaum für das umliegende Quartier ist so ein Baustein, zur Belebung der Hamburger Altstadt. Erbaut in den 1960er Jahren steht das mittlerweile stark in die Jahre gekommene Parkhaus „Neue Gröningerstraße“ mitten in der City wie ein Symbol für die heute nicht mehr zeitgemäße ausschließlich autogerechte Stadt. Doch ein Wandel kündigt sich an, denn der Bedarf nach Parkraum wird in Zukunft deutlich zurückgehen.

Die Verwandlung bahnt sich ihren Weg, weil der Wunsch nach Begegnungsräumen in den Straßen des Katharinenquartiers wächst und schon reichen die Wünsche über die Grenzen des Parkhauses hinaus. Hin zu einer Neuen Gröninger Straße, die auch eine Spielstraße werden könnte. Und weiter zu einer lebendigen und nachhaltigen Altstadt mit Raum zum Leben und Arbeiten, zum Spielen und kreativ sein. In der „unendlichen Geschichte“ hat die Frage danach, was Märchen und was Wirklichkeit ist, einzig mit der Vorstellungskraft zu tun und im Grunde verhält es sich doch mit Städten nicht anders, oder?

Als vernünftiger Erwachsener weiß man nun: Es gibt keinen Drachen Fuchur, der auf mich aufpasst und Mut schenkt. Das mag so sein, aber in der Nacht der Kirchen am 14. September 2019 passierte

in meinen Augen letztendlich doch etwas wie ein Wunder. Wer von uns würde glauben, dass aus dem City Parkhaus in der Neuen Gröningerstraße, ein strahlend gelber Drache hinausschwebte? Er sah zwar nicht aus wie Fuchur, aber er brachte den Menschen viel Freude.

Kinder und Erwachsene bekamen funkelnde Augen, wenn sie ihn sahen. Das Wunder hörte aber mit dem gelben Drachen nicht auf. Aus seinem Versteck, dem Parkhaus, der Drachengarage, erklangen laut hörbar seine Rufe. Metaphorisch gesehen.

Es war der Ruf der Bigband „Tuten & Blasen“, die mit ihren Klängen, ein Gefühl von “Hier passiert etwas, wachet auf, liebe Menschen!” hervorriefen. Und als das Wunder für mich eigentlich vorbei sein sollte, da merkte ich, dass es eigentlich schon immer da war. Die Kraft, etwas Neues zu schaffen, liegt in uns und der Drache als Symbol machte sie für uns alle an diesem Tag sichtbar. Fuchur aus der „unendlichen Geschichte“ gab mir also als Kind etwas mit, das ich als Erwachsene nicht vergessen sollte: Die Geschichte ist nie zu Ende. Sie ist ein endloser Prozess von Veränderungen, manchmal kommen sie langsamer, manchmal kommen sie schneller; es liegt nur an uns, wann wir unseren Mut und unsere Kraft entfalten.

Autorin: Tu Phung Ngo, Leiterin des Nachhaltigkeitprojektes „Der Drache erweckt die Hamburgische Altstadt“

Parkhaus Konzert

Drachentanz und Straßensperrung

Bei der Nacht der Kirchen am 14. September 2019 zeigte sich: Es ist möglich, selbst einen Unort wie eine sechsspurige Hauptverkehrsader in einen lebendigen Ort zu verwandeln. Indem man die Funktion der Straße einfach in Grund und Boden tanzt. Mit heißen Salsa Rhythmen und vielen Füßen brachten Anlieger und Anwohner ihren Wunsch nach einem zusammenhängenden Quartier in der Hamburger Altstadt auf den Punkt. Seit Jahrzehnten zerschneidet die Willy-Brandt-Straße die Innenstadt und verhindert eine organische Verbindung zwischen dem Rathausquartier und dem Katharinenquartier. Aber für eine knappe halbe Stunde, in der die Menschen sich den Raum zurückeroberten, mit Tanz und Musik, war das alles vergessen.  

Die Hauptkirche St. Katharinen und die Initiative „Altstadt für Alle“ wollen mit dieser Aktion nicht nur für einen leeren Straßenraum und die Mobilitätswende in der Stadt demonstrieren. Es geht um konkrete Vorschläge für ein Mehr an Lebenskultur, die das ganze Quartier einbinden. So riefen Musik und Tanz in dieser Nacht auch den Altstadtdrachen auf den Plan, unser Symboltier für Veränderung, Neugier und Lebendigkeit. Strahlend gelb, in der Farbe der Gründungsinseln von Hamburg, setzte er sich an die Spitze der Bewegung und lockte die tanzenden Stadtbewohner von der Straße tiefer ins Quartier hinein, zum Parkhaus in der Neuen Gröninger Straße.  

Mit der „Drachengarage“ wurde das alte Parkhaus schon Monate zuvor verwandelt und als Kraftort für eine künftige, lebendige Neubebauung markiert. Mit der Musik der Big Band „Tuten und Blasen“, ihres Zeichens Spezialisten für Konzerte an ungewöhnlichen Orten, wurden alle nahtlos von der Hauptverkehrsstraße in einen ihrer Seitenarme getragen. Mit einem fulminanten Parkhauskonzert schloss sich der erste Kreis aus Straßenbesetzung und Straßenfest an diesem Abend. Ein fantasievolles und ungewöhnliches Gewirk aus improvisierten Tönen, das direkt aus dem Ort eines morbiden Parkhauses heraus entstand. Die Musiker spielten spontan und ohne Sichtkontakt, so spontan und ohne Masterplan, aus der freien Bewegung, wie sich auch ein lebendiges Quartier in der Hamburger Altstadt entwickeln kann.  

Wenig später ging das Fest beim nächsten Kraftort am Alten Stadthafen auf der Zollenbrücke weiter, wo mit Bühne und Cocktailbar unter freiem Himmel ein Ort belebt wurde, der sonst nur als Nebenschauplatz einer großen Straße wahrgenommen wird. Hier knüpfte der Stadtplaner Rolf Kellner an die Aktionen im Architektursommer an, bei denen er im Projekt “Der Drache belebt die Hamburgische Altstadt” durch das Zusammenspiel von Kunst, Licht und Wasser ungeahnte Aufenthaltsqualitäten schuf.  

Auf diese und ähnliche Weise wurden dieses Jahr im Projekt “Der Drache belebt die Hamburgische Altstadt” Kraftorte und Potentiale für eine nachhaltige Stadtentwicklung sichtbar gemacht, mit Mitteln des Rates für nachhaltige Entwicklung (Berlin) gefördert, und von Bewohnern und Initiativen neu entdeckt. Lokal verankert wurden alle Aktionen durch die Kombination mit Events wie dem Hamburger Architektursommer, der temporären Fußgängerzone im Rathausquartier, dem Tag des Offenen Denkmals und der Nacht der Kirchen. Für die Zukunft jedenfalls hat der Tanz des Drachen gerade erst begonnen…  

Salsa auf der Willy-Brandt-Straße

Aufgepasst!

Altstadt neudenken macht weiter: Füßgängerzone im Rathausquartier startet vom 01.08. bis zum 31.10.2019!

Altstadt neudenken Touren!

Bis zum 23.6. gehen wir auf Tour durch die Altstadt von Hamburg und laden Sie ein, uns zu begleiten. Über die vier Gründungsinseln von Hamburg, durch drei Kraftorte, zu temporären Orten und Kunst im Raum auf einem Pfad durch Geschichte und Gegenwart der Stadt. Entdecken Sie mit uns die Altstadt neu – jeden Tag von Montag bis Sonntag um 18.00 Uhr, bei Nachtführungen am Freitag und Samstag um 21.00 Uhr und bei unseren Sonderführungen mit Drachenbegleitung am Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr! Treffpunkt ist unser Pavillon am Hopfenmarkt vor dem Mahnmal St. Nikolai und die Touren dauern ca. 1,5 Stunden.

Carillon Konzert Mahnmal St. Nikolai

Am Samstag dem 22.6. treffen an einem unserer Kraftorte beim Mahnmal St. Nikolai die Norddeutschen Carillonneure für ein Sommerkonzert zusammen! Das Turmglockenspiel von St. Nikolai ist eines der größten in Deutschland und wird zwischen 11.00 und 13.00 Uhr sowie von 15.00 bis 17.00 Uhr live bespielt. Genießen Sie das Konzert im Freien auf dem Platz des ehemaligen Kirchenschiffs in einer ganz besonderen Atmosphäre, mitten in der Altstadt von Hamburg!

Turmglockenspiel im Mahnmal St. Nikolai

Bridge Gigs for Peace

Am 22. Juni gibt es Live-Musik auf drei Brücken in der Speicherstadt! Neun Hamburger Nachwuchsmusiker setzen ein Zeichen für Frieden und Vielfalt mit Akustik-Gigs und eigenen Songs auf Deutsch und Englisch. Die Bridge Gigs for Peace zeigen, wie Musik uns alle verbindet und finden in einem der schönsten urbanen Räume von Hamburg statt. Los geht es um 16.00 Uhr auf der Kibbelstegbrücke. In den Pausen können die Zuhörer die Brücke wechseln, um weitere Konzerte auf der Jungfernbrücke ab 16.15 Uhr und auf der Neuerwegsbrücke ab 16.30 zu erleben. Wer mag, kann im Anschluss um 18.00 Uhr zum Hopfenmarkt kommen und sich einer Tour von Altstadt neudenken anschließen!

Konzertort Jungfernbrücke

Klimaprobe am Nikolaifleet

Bei Anbruch der Dunkelheit erleuchten wir den ursprünglichen Stadthafen von Hamburg mit unserer Klimaskulptur über dem Wasser! Kommen Sie mit uns zu einer Sonderführung am Freitag dem 21.6. oder Samstag dem 22.6. um 21.00 Uhr und erleben, wie Klimadaten im Stadtraum sichtbar gemacht werden. Mit Wasser und Licht erwacht ein historischer Ort im Herzen der Stadt zu neuem, nächtlichen Leben. Wir treffen dort auf das Künstler Duo Werner Jarmatz und Karl-Heinz Maukel, die gekonnt Kunst und urbanen Raum miteinander verweben.

Klimaprobe erleuchtet historischen Stadthafen

Katharina feiert!

Am Donnerstag dem 20.6. feiert St. Katharinen ein Gemeinde- und Stadtteilfest und wir schauen mit unserem Altstadt Drachen vorbei! Mit einem Kinder- und Familienfest, Musikbühne und Gastronomen aus dem Quartier wird der Katharinenkirchhof lebendig und rockt die Altstadt. Wir ziehen auf unserer Tour am Donnerstag um 18.00 Uhr am Hopfenmarkt mit dem Drachen los und besuchen ein Fest auf dem sich zeigt: die Altstadt lebt, wenn wir es wollen!

Eröffnung Altstadt neudenken

Wer neugierig ist, was es mit Altstadt neudenken auf sich hat, kann morgen bei unserer Eröffnung am Hopfenmarkt mehr erfahren! Los geht’s um 19:00 Uhr am Mahnmal St. Nikolai. Wir starten mit einer ersten Tour hinunter in das Kellergewölbe des Mahnmals zum Raum-Kunstwerk „Basement Poem“ und von dort weiter zum alten Alsterhafen, wo mit der Skulptur „Klimaprobe“ eine spannende Perspektive auf den Stadtraum geöffnet wird. Einige Worte zu unserem Projekt, Verpflegung vom Klütjenfelder Hafengrill und eine neue Wahrnehmung von Raum und Stadt warten auf euch!

Bald geht es los!

Auf den Spuren der Geschichte entdecken wir die Altstadt, thematisieren die urbane Gegenwart und stellen das Potential für eine nachhaltige Zukunft heraus: Altstadt_neudenken.

Vom 07. bis 23. Juni gehen wir auf Tour über die vier hamburgischen Gründungsinseln, über Alster, Elbe und Bille – hin zu drei Kraftorten und 21 Stationen, an denen die Brüche und Potentiale der Hamburger Altstadt sichtbar werden. Zusammen mit Künstlern und Kulturschaffenden, mit Licht und Klang, temporären Orten und Musik laden wir Euch und Sie ein, die Altstadt neu zu entdecken und zu fragen: Wie kann hier die nachhaltige Stadt von Morgen aussehen? Treffpunkt ist immer der Hopfenmarkt am Mahnmal St. Nikolai. Die geführten Touren dauern etwa 1, 5 Stunden und laufen auf Spendenbasis – Zeiten und weitere Infos sind in unserem Veranstaltungskalender zu finden.

Der Altstadt Drache erwacht!

Im Rahmen der Ausschreibung des Nachhaltigkeitfonds 2018 haben sich Tu Phung Ngo und Rolf Kellner zusammen mit der Patriotischen Gesellschaft von 1765 und unterstützt von der Initiative Altstadt für Alle mit ihrem Projekt beworben und gewonnen. Nun müssen den Worten Taten folgen und im Rahmen des Architektursommers 2019, welcher im Fokus des hundertjährigen Jubiläums des Bauhauses steht, werden wir als Projekt mit einem Team von engagierten Kooperationspartnern und Studierenden zukunftsweisende Stadtführungen und Aktionen zum Entdecken und Beleben des Altstadtraums und BürgerInnen und AnwohnerInnen im Stadtlabor die Altstadt zusammen mit neu zu denken und zu erfahren.

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